6. BG Spieltag am 12.10.2019: GBF München – GSV Augsburg 3:4 (1:0)

An jenem Morgen war ich guter Dinge. War überzeugt, dass wir am Nachmittag ein gutes Spiel gegen Augsburg machen und sie ordentlich in Bedrängnis bringen würden. In meinen Augen haben wir die undankbare Niederlage auch dem Schiedsrichter zu verdanken. Dazu später mehr.

Tatsächlich starteten wir forsch und machten den Schwaben das Spiel von der ersten Sekunde an schwer. Ganz anders als letzte Woche gegen Ingolstadt, haben wir am Samstag unser Spiel machen können. Einen großen Sprung nach vorne machte das Zusammen -und Passspiel, dank spezieller Trainingseinheiten.

In der ersten Halbzeit hätten wir gut 3:0 führen können, nur Ibo war in der 20. Min erfolgreich. Patrick und abermals Ibo erwischten je einmal den Pfosten und der Rest erledigte der Schiedsrichter mit seinen schlimmen Fehlentscheidungen (mehr als 4x mal signalisierte der Unparteiische im ganzen Spiel Abseits und nur 1 wurde richtig gepfiffen). Augsburg kam auch zum Zug, stand aber nie richtig gefährlich vor dem Tor.

In der zweiten Halbzeit änderte sich alles schlagartig, auch weil wir schon in der ersten Hälfte mit Meckereien anfingen und so unsere Konzentration einbüßten. Durch zwei dumme Abwehrfehler in der 49. + 50. Minute lagen wir plötzlich mit 1:2 zurück. Stefan Tschiesche lenkte einen Handelfmeter an die Latte (53. Min) und in der 55. Min zeigte der Schiri, wieder wegen Handspiel, auf den Punkt. Daniel Rieger verwandelte diesmal eiskalt und wir waren wieder im Spiel. In der 66. und 71. Minute vermochten wir die zum Teil stark spielende Augsburger nicht aufzuhalten und lagen deswegen wieder mit 2:4 zurück. GBF beeindruckte der Rückstand aber wenig und preschte weiterhin nach vorne, gab alles. Leider Gottes reichte es nur zum 3:4, das letzte Tor erzielte Marco in der 86. Minute. Zugegeben, GBF München war insgesamt die bessere Mannschaft und das Spiel verlor bis zum Schluss nicht an Spannung.

Bester Mann des Tages war Ibrahim(ovic) Sevi, genannt Ibo. War im Angriff stets gefährlich und spornte die Mannschaft an. Eine schwerhörige Mannschaft ist einer gehörlosen gegenüber immer im Vorteil. Sie kann mit dem Schiedsrichter besser kommunizieren und unter anderem im Spiel den Unparteiischen, durch Sprachbefehle wie Abseits, Foul oder Ähnliches, beeinflussen. Dagegen sind Gehörlose machtlos und deshalb betrachte ich diesen Vorteil als Wettbewerbsverzerrung. Wünschenswert wäre hier natürlich, dass BGS, DGS und Vereine mehr Anreize schaffen, um mehr Gehörlose zu Schiedsrichterlehrgängen zu bewegen. So schaffen wir die Möglichkeit, das besagte Vorteil zu minimieren sowie mehr Fairness.

(Bericht von Francesco Rizza)

Tore: 1:0 (20.) Ibrahim Sevi, 1:1 (49.), 1:2 (50.) 2:2 (55.) Daniel Rieger (Handelfmeter), 2:3 (66.), 2:4 (71.), 3:4 (86.) Marco Hollweck (Assist: Michael Glatt).