GBF – Skihochtour in Sterzing / Südtirol

Vennspitze 2.390 m + Zinseler 2.422 m + Kleine Kreuzspitze 2.513 m

Freitag, 18. bis Sonntag 20. Februar 2022

Das bereits von Markus gebuchte Wochenende in Leogang musste wegen der österreichischen Faschingsferien umgeändert werden auf Sterzing / Südtirol. Im Jahr 2018, also vor 4 Jahren waren wir bereits dort und wir waren von der andersartigen Landschaft begeistert. Gegen 9:15 Uhr trafen wir uns 5 Teilnehmer Barbara Brummer, Karin Schaupper, Ulla Haas, Markus Posset und Johannes Richter kurz vor dem Brenner in Padaun. In 2:15 Std. erreichten wir relativ locker den Gipfel von der Vennspitze, nur bei dem kurzen steilen Gipfelgratanstieg per Fuß mussten wir schnaufen. Es war zugleich warm und saukalt, da das Wetter etwas sonnig und bewölkt war, fast ideal. Oben hatten wir fantastische Aussicht auf Olperer (3.476 m) und die danebenstehende Schrammacher (3.410 m), Brennerpass (1.370 m), Pflerscher Tribulaun (3.097 m), Habicht (3.277 m), Serles (2.717 m) und sogar Karwendel. Aufgrund eiskalten Winds am Gipfel (Ausläufer vom Sturmtief Zeynep) fuhren wir hinunter auf dem Altschnee, was uns kein Genuss bereitete. Abends bummelten wir in der historischen Altstadt Sterzing.

Am nächsten Tag sind wir schon vom Parkplatz St. Antonio / Jaufental aus auf die falsche Spur los marschiert. Johannes dachte, wir müssen südwestlich gehen, jedoch Markus GPS Uhr zeigte 500 Meter südöstlich. Später wurde unsere Spur durch Baumfällungen verwischt. Weit + breit keine Spur und kein Wegweiser sowie keine Menschen. Johannes ging leider irrtümlich weiter südwestlich. Markus versuchte per GPS zu korrigieren. Je länger wir uns im Wald verirrten, desto steiler wurde es. Dann beschlossen wir den Rückzug und erst ganz spät fanden wir die richtige Spur. Für den Gipfelaufstieg war es noch zu weit und die Zeit reichte nicht mehr. D.h. kein Gipfelglück. Schade. Als wir wieder unten am PP waren, sahen wir den minimalen Abweichungsfehler mit großer Auswirkung. So waren wir fast auf der Durraspitze (1.969 m) statt auf dem Zinseler. Johannes ärgerte sich wahnsinnig über die verpasste Aussichtsmöglichkeit auf die Dolomiten mit 3 Zinnen. Markus meinte, wir hatten trotzdem viele Abenteuer erlebt und waren gut gelaunt. Fazit: für alle, die auch mal vom Weg abkommen, gibt es nur eines: einfach mehrere Meter zurück zu gehen.

Ein neuer Tag bringt ebenso einen neuen Anfang. Gesagt, getan. Vom PP Flading / Innerratsching aus tourten wir los. Hier werden sowohl Markus GPS Uhr als auch Johannes Orientierungskenntnisse nicht einmal benötigt, weil es dort viele Wegweiser gab. Über Klammalm und breitweitläufiges Gelände erreichten wir den Sattel zwischen Kleiner und Großer Kreuzspitze. Johannes erkannte Langkofel, Geißlerspitzen und Sellastock. Die anfangs vermeintlichen 3 Zinnen entpuppten sich als Geißlerspitzen. Nach gut 3 Stunden erreichten wir den Gipfel. Das milde sonnige ruhige Wetter entschädigte uns für alles, was wir gestern verpasst hatten. Hochwilde (3.480 m) ragte imposant wie ein majestätischer König empor, etwas rechts weiter der Große Ramolkogel (3.549 m). Wouw, alle gerieten ins Schwärmen. Recht lange blieben wir oben auf dem Gipfel und genossen es vollkommen. Die Skiabfahrt war ebenso traumhaft, weil der Schnee schön weich war. Unten angekommen kehrten wir in Schölzhornhof ein, bevor wir gegen 16 Uhr die Heimreise antraten. Schön war‘s. Superdanke an Markus für die sehr gute Organisationsarbeit. In einigen Jahren werden wir wieder kommen.

Johannes Richter